Forschungsprojekte

Spuren aus Sexualstraftaten stellen Forensiker vor eine große Herausforderung, weil es sich bei diesen Spurenarten oftmals um Mischungen verschiedener Spurenverursacher und unterschiedlicher Gewebetypen handelt. Die Identifizierung von biologischem Spurenmaterial erfolgt konventionell mit unterschiedlichen Analyseverfahren, die oftmals jeweils für den Nachweis einer Gewebeart spezifisch sind. Der Fokus heutiger forensischer Fragestellungen zur Identifizierung von Körperflüssigkeiten liegt auf der molekulargenetischen Analyse spezifisch exprimierter mRNA.

In diesem Forschungsprojekt wird zur gewebespezifischen Amplifikation ein Primerset verwendet, welches im Rahmen einer Vorstudie entwickelt und optimiert wurde. Die Gewebecharakterisierung wird zunächst mittels Massively Parallel Sequencing (MPS) eingeführt und validiert. Im Anschluss daran wird hinsichtlich der Identifizierung von verschiedenen Geweben und Körperflüssigkeiten ein Methodentransfer zur digitaler PCR (dPCR) erfolgen. Mit der dPCR ist neben der Gewebeidentifizierung gleichzeitig eine absolute Quantifizierung möglich, welche auf der Methode der Grenzverdünnung basiert. So können insbesondere bei Mischungen unterschiedlicher Körperflüssigkeiten die jeweils vorliegenden Verhältnisse mathematisch ermittelt werden.

• Betreuer: Prof. Dr. rer. nat. Carsten Tiemann
• In diesem Projekt tätig: Dr. rer. nat. Daniela Knoop
• Kooperationspartner: Medizinische Hochschule Hannover
• Mittelgeber / Förderprogramm / Art der Finanzierung: intern
• Laufzeit: 2008 – 2012